Rathausblock


Seite des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg zum Sanierungsgebiet Rathausblock
Seite des Vernetzungstreffens Rathausblock der Intiativen
Seite des Berliner Senats zum Sanierungsgebiet Rathausblock

Denken wir heute noch utopisch, visionär? Oder werden sich Gesellschaften in Nationalismus und Reaktion zurückziehen?

Liegt es nicht viel näher, eine inklusive Gemeinschaft zu entwickeln, die Akzeptanz und Solidarität fördert?

Haben wir noch ein Recht auf Stadt? Gelingt es uns, Kommunen und Gemeinden mit mehr Mitbestimmung zu stärken?

Die laut Berliner Zeitung ‘symbolträchtigste Fläche‘, die Berlin im Tauschgeschäft mit dem Bund erhält, soll zum Modell für eine sozial ausgerichtete Stadtentwicklungspolitik werden. Dabei darf es aber nicht nur um Partizipation und Mitgestaltung von Fall zu Fall gehen, sondern um eine regelmäßige, dauerhafte Implementierung von Mitbestimmung in den Gesetzteskanon von Stadtentwicklung und Bauleitplanung.

Die historische Karte von 1809 zeitg auf der grün hervorgehobenen Fläche den Upstall [Allmende | Gemeinwiese | Nachthütung] der Tempelhofer Bauern vor dem Halleschen Tor und dem Mehringplatz [Rondeel] – darübergelegt die heutige Bebauung im Rathausblock. Der Schafgraben wurde erst 1845-52 zum Landwehrkanal ausgebaut.

Hobrechtplanung ab Ende der 1850er Jahre für eine kontrollierte Erweiterung der Stadtfläche wegen des starken Bevölkerungswachtums Berlins. So entstand der Rathausblock, der sich hier links unten um die bereits vorhanden Dragonerkaserne abbildet. [Die Karte ist nicht genordet – Süden ist oben.]

Diese Straßenplanung schwebte Hermann Jansen im Wettbewerb Groß-Berlin 1910 vor.  Eine Südtangente sollte Kasernengelände und Rathausblock durchschneiden und an den Vorortsüdring [Tempelhofer Ufer] anschliessen. Parallel dazu sollte eine weitere neue Straße den Block für Wohnbauten erschliessen.

Heute nimmt einen Großteil des Rathausblocks die Fläche in öffentlicher Hand ein, wovon wiederum der größte Teil auf dem Geländes des alten Upstalls liegt – daher haben wir uns für unseren Vereinsnamen Upstall Kreuzberg entschieden.

Mit einem Senatsbeschluss vom 05.07.2016 wurde der Rathausblock mit dem Gelände der ehemaligen Dragonerkaserne als umfassendes Sanierungsgebiet ausgewiesen. Hier der städtebauliche Rahmenplan aus dem Schlussbericht der Vorbereitenden Untersuchungen [VU], Seite 105:

© Planergemeinschaft Kohlbrenner

Das nördliche Gebiet Obentraut- | Großbeerenstraße | Tempelhofer Ufer | Mehringdamm wurde weder dem Sanierungsgebiet noch dem Erhaltungs- bzw. Milieuschutzgebiet Hornstraße zugeordnet. Der Block westlich der Baruther Straße ist zu 100 Prozent in Privateigentum, wobei wiederum ca. 90 Prozent Juristischen Personen gehören.

Hier wird der Verwertungsdruck stark ansteigen, wenn sich Senat und Bezirk nicht auf eine Art von Schutz festlegen.


Wer sich bei der Planung und Entwicklung des Sanierungsgebiets oder der ehemaligen Dragonerkaserne einbringen möchte, schickt bitte eine Mail an forum rathausblock berlin, um sich in die Mailingliste aller Akteure eintragen zu lassen. Über diese Liste werden im Rahmen der Bürger*innenbeteiligung auch alle Informationen von der Gebietsbeauftragen S.T.E.R.N. zu Planungen und Veranstaltungen verschickt.


Weitere historische Dokumente

1951

Sergius Rügenberg, Entwurf des Rathauses Kreuzberg an der Yorckstraße [nicht realisiert], © Berlinische Galerie

1913

Daniel Ehrenfried, Telefunken-Haus für die Apollo Grundstücksgesellschaft [realisiert]
Mehringdamm 32/34 [ehemals Belle-Alliance-Straße 7-10], © Bauaktenarchiv Friedrichshain-Kreuzberg

1865-1912

Belle-Alliance-Theater [1865-1905], später Lortzing Theater [1906-1912]
Belle-Alliance-Straße 7-8 [heute Mehringdamm 32/34], direkt südlich angrenzend an die Dragoner-Kaserne
Auf der rechten Seite der Straßenansicht ist hinter den Bäumen schemenhaft der Kopfbau des südlichen Stallriegels zu erkennen.
Das Theater und die Nachbargebäude wurden für den Neubau des Telefunken-Hauses abgerissen.

 

 

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